Logbucheintrag

9. Januar 2018

Abbruch der Heinkel-Wand

In den Werkstätten hinter der Heinkel-Wand an der Lübecker Straße wurden während des Zweiten Weltkrieges Flugzeugteile gebaut. Am 8. Januar 2018 hat ein Abbruchunternehmen begonnen, die baufällige Mauer abzureißen.

Die Ziegelwand der ehemaligen Heinkel-Flugzeugproduktionsstätte in Rostock wird abgerissen. Im Dezember wurden die Relikte mit einer zehn Meter hohen Schutzwand abschnittsweise eingerüstet, um das vorbeiführende Gleisbett der Straßenbahn zu sichern und deren laufenden Fahrbetrieb auch während des Abbruchs bis in den Februar aufrechtzuerhalten.

Keine denkmalschutzrechtlichen Gründe gegen Abriss

Am 15. Mai 2017 hatte die WIRO vom Bauamt der Hansestadt Rostock die Abbruchgenehmigung für das Einzeldenkmal erhalten. Bereits im Vorfeld sah auch das Ministerium für Energie, Infrastruktur und Digitalisierung Mecklenburg-Vorpommern nach Prüfung der Gutachten keine denkmalschutzrechtlichen Gründe gegen einen Abriss. Zuletzt hatte Anfang Dezember die Rostocker Bürgerschaft mehrheitlich gegen einen Antrag gestimmt, den Abriss erneut zu vertagen.

700 neue Wohnungen

Die WIRO will auf dem Werftdreieck zirka 700 Wohnungen bauen. Das städtische Wohnungsunternehmen setzt sich darum in den laufenden Planungen auch intensiv mit dem historischen Erbe des Ortes auseinander. „Das Areal steht für die Rückbesinnung an ein wichtiges Kapitel Rostocker Wirtschaftsgeschichte und Rostocker Stadtentwicklung“, sagt WIRO-Projektleiter Christian Jentzsch.

Stelen mit Schaukästen und Informationstafeln

Durch das Wiener Architekturbüro Wimmer, Gewinner des Städtebaulichen Wettbewerbs zur Gestaltung des Werftdreiecks zum Wohnquartier, wurde ein Konzept erarbeitet, das anstelle der Heinkel-Wand an die Historie erinnern könnte. Die Idee: Zehn Meter hohe Stelen aus Corten-Stahl mit Schaukästen und Informationstafeln. „Gut vorstellen können wir uns auch, die Ziegelstruktur der Heinkel-Wand in die neuen Hausfassaden aufzunehmen“, ergänzt Christian Jentzsch. „Wir prüfen auch, ob wir dafür historische Steine nutzen können, die beim Abbruch gesichert werden“. Das Konzept wurde dem Amt für Kultur, Denkmalpflege und Museen übergeben, das diese Ideen positiv bewertet hat. Unter Federführung des Amtes gab es mit Vertretern verschiedener Vereine und Museen bereits einen ersten Gedankenaustausch.